08.2976
In der Tiefe des Amerikanischen Ozeans wurden Skelettreste des legendären Tyrannosaurus Worldtradecenterus ausgegraben. Bei Abraumarbeiten in dem Tiefseesteinbruch New York City stießen Aqua-Robotter auf die Überreste des Urzeitgiganten.
Wissenschaftler schätzen das Alter des Skeletts auf ca.975 Jahre und bestätigen damit die These, dass der siamesische Zwillings-Saurus – wie er in Fachkreisen auch liebevoll genannt wird – zu Beginn des dritten Jahrtausends zugrunde ging.
Über die Todesursachen, über die bisher nur spekuliert wurde, konnten auf Grund von Laboranalysen jetzt nähere Angaben gemacht werden.
Der gefräßige Saurier, der sich hauptsächlich von Geld und damit auch von der Seele vieler Menschen ernährte, fand seinen Tod durch einen Kollaps, dem ein Angriff zweier Aerokiller vorausging. Die beiden Aerokiller gehörten der Klasse der Säugetiere an, die sich kurz vor der dritten Jahrtausendwende entwickelte. Die Säugetiere - wesentlich kleiner, dafür aber wendiger und reaktionsschneller - wurden in der Anfangszeit ihrer Geschichte stark dezimiert. Vor allem die Saurier der Ordnung Globalus Concernitus waren in ihrer Gier nach Wachstum unersättlich und schluckten einen Säuger nach dem anderen.
Eine Wende trat langsam ein, als sich die wirtschaftliche Landschaft und das Klima veränderten und den Säugertieren neue Lebensräume und Nischen auf dem Internetalkontinent boten. Die Saurier machten den Säugetieren zwar auch hier das Terrain streitig, jedoch waren die Säugetiere auf Grund ihrer größeren Beweglichkeit anpassungsfähiger und entwickelten neue Überlebensstrategien. So zogen sie sich bei Angriffen der Saurier schnell in Nischen zurück und bildeten Lebens-, Interessen- und Ernährungsgemeinschaften, die den Sauriern unzugänglich waren.
Maßgeblich beteiligt am späteren Niedergang der Saurier war vor allem ein Säugertier, das etwa Anfang des dritten Jahrtausends erstmalig auftrat und in Fachkreisen als Ichagelius bezeichnet wird. Der Ichagelius, war in der Wiege seiner Entwicklungsgeschichte zunächst ein extremer Einzelgänger (Ichagelius extremicus) und als solcher mit starken Ellbogen bewaffnet. Auch besaß er die Unart, dass er bei Nahrungsverknappung seine Artgenossen auffraß. Im Laufeder Zeit setzte sich jedoch der gemäßigtere Ichagelius moderatus durch, der die Stärke der Selbstbehauptung mit der Fähigkeit zur Teambildung verband und damit den endgültigen Siegeszug der Säugertiere einläutete.
In Folge dieser Entwicklung starben die Globalus Concerniten – u.a. Tyrannosaurus Proctergamblorix, Exxonsaurus, Saurus Shellicus und Unileverix - einer nach dem anderen aus und machten Platz für eine neue Spezies.
Dr. Marius Aquarius vom Astroscience-Forschungsinstitut stellte die These auf, dass das Aussterben der Saurier nicht nur auf ihre Größe und Unbeweglichkeit zurückzuführen sei, sondern auch auf riesige Wälder alter Denkstrukturen, die damals auf dem Saurier-Mist besonders gut gediehen. In diesen alten Denkstrukturen verfingen sich viele Urzeitgiganten und mussten kläglich verhungern.
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Der Spiegel 15/ 2006 schreibt auf Seite 140:
Jahrmarkt der neuen Gründer
In der globalisierten Kulturwelt gelingen unabhängigen Filmemachern, Musikern, Künstlern und Schriftstellern überraschende Außenseitererfolge. Die Kreativität der Kleinen tobt sich im Internet, in Club-Galerien und Horrorfilmen aus – und lässt die großen Konzerne oft starr und alt aussehen.
…. Tatsächlich scheint es so, als sei in der Musikwelt eine Zeit der Außenseitertriumphe angebrochen. Die großen Konzerne klagen nicht nur über schwindende Einnahmen, weil sich die Fans im Internet ihre Musik oft gratis besorgen, sondern sie haben auch ihre traditionelle Marketing- und Mittlerrolle verloren – ebenfalls durchs Internet ….