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Pluto SteinbockWährend die letzten Jahre geprägt waren durch Expansionsdrang, Fortschrittsgläubigkeit und einem teils blauäugigen Optimismus, werden die nächsten Jahre bestimmt werden von Ernüchterung, Grenzerfahrungen und einem Zurückgeworfensein auf das real Machbare. Denn unsere Gesellschaft wird mit all den ungelösten Problemen konfrontiert werden, die sie jahrzehntelang vor sich herschob. Einen erfolgs- und komfortverwöhnten Westeuropäer könnte dies zur Resignation veranlassen, wird er doch gezwungen, kleinere Brötchen zu backen als bisher. Doch betrachtet man die Sache nüchtern, dann muss man sich eingestehen, dass der Markt nichts anderes tut, als Bedürfnisse zu befriedigen und Probleme zu lösen. Und beide wird es in den nächsten Jahren in  großer Menge geben. Sie werden allerdings auch um einiges dringlicher und realer sein, als die durch die Medien inszenierten der Vergangenheit. Der Krisengewinnler, ob im positiven oder negativen Sinne des Wortes, könnte wieder eine größere Rolle spielen.

Von welchen Eigenschaften, Schlagworten und Erscheinungen wird der Zeitgeist der kommenden Jahre geprägt sein? Welche Chancen und Probleme wird dieser Zeitgeist hervorbringen?  Nachfolgend eine Liste:

Ernüchterung

Tritt, bedingt durch äußere Ereignisse, eine Ernüchterung ein, kann dies unterschiedliche Reaktionen in der Gesellschaft hervorrufen. Die wünschenswerteste wäre eine Auseinandersetzung mit der Realität, die Anpassung des Verhaltens und Erlebens an die realen Gegebenheiten. Doch Ernüchterung kann auch Frustration, Gefühle der Sinnlosigkeit, Weltflucht, Aggression, etc. hervorrufen mit all ihren negativen Folgeerscheinungen.
FRAGEN:
Welche Bedürfnisse haben Menschen, die mit Ernüchterung konfrontiert werden? Wie kann man diese Bedürfnisse befriedigen?
Welche Probleme haben Menschen, die mit Ernüchterung konfrontiert werden? Wie kann man diese Probleme lösen?

Einschränkung

Durch eine Zunahme und Zuspitzung politischer, wirtschaftlicher und anderer Krisen tritt eine Güterverknappung ein, die zur Einschränkung zwingt. Menschen, die es gewohnt waren im Überfluss zu leben, dürfte es schwer fallen, sich einzuschränken. Ein Anstieg der Kriminalität, die Absicherung des eigenen Besitzes, Übergriffe auf fremdes Eigentum, Auseinandersetzungen und Rechtstreitigkeiten um Besitz, etc. dürften deshalb zunehmen. Um dies zu verhindern, sind entsprechende Maßnahmen notwendig. Welche wären machbar und sinnvoll?
FRAGEN:
Wie gehen Menschen, die es gewohnt waren, im Überfluss zu leben, mit materieller Einschränkung um? Welche Bedürfnisse und Probleme haben sie? Wie können diese auf emotionaler Ebene erfüllt bzw. gelöst werden, wenn keine materielle Erfüllung oder Lösung in Sicht ist? Welche materiellen Alternativen gibt es, diese Bedürfnisse und Probleme zu befriedigen bzw. zu lösen?

Disziplin

Die erfolgreiche Bewältigung von Krisen, gleich welcher Art, erfordert Disziplin. Gleichzeitig wirken sich Krisen aber auch störend auf diszipliniertes Verhalten aus. Selbstdisziplin wird eine der wichtigsten Eigenschaften sein, die uns in den nächsten Jahren helfen kann, Krisen zu meistern.
FRAGEN:
Wie kann man Menschen auf eine möglichst schonende Art diszipliniertes Verhalten nahe bringen? Wie kann man ihnen Selbstdisziplinierung schmackhaft machen? Welches Verhalten, welche Aktivitäten, welche Hilfsmittel fördern Selbstdisziplin? Welche Bedürfnisse und Probleme haben Menschen, denen ein hohes Maß an Disziplin abverlangt wird? Wie kann man diese Bedürfnisse und Probleme befriedigen bzw. lösen?

Sicherheitsstreben

Wird in Krisenzeiten die Existenz real oder vermeintlich bedroht, wächst das Bedürfnis nach Sicherheit. Dieses Sicherheitsbedürfnis richtet sich aber weniger auf langfristige Sicherheiten (Versicherungen), sondern vielmehr auf den Schutz vor unmittelbar erlebten Bedrohungen. Reale und vermeintliche Bedrohungen lösen Ängste aus und führen häufig zu irrationalem, destruktivem Verhalten.
FRAGEN:
Was kann man tun, auf welchem Gebiet auch immer, um den Menschen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln? Welche materiellen Lösungen gibt es, die Sicherheit vermitteln? Welche organisatorischen sowie verhalten- und erlebensorientierten Hilfen gibt es, Sicherheit zu vermitteln?

Abwehr

Fühlt sich der Mensch durch reale oder vermeintliche Widrigkeiten bedroht, reagiert er u.a. mit Abwehr. Diese Abwehr kann sich auch gegen vielerlei Objekte richten (Dinge, Umstände, Menschen, Menschengruppen), die mit der Bedrohung real überhaupt nichts zu tun haben und so u.U. auch zu einer Ausgrenzung bestimmter Menschentypen und Bevölkerungsgruppen führen.
FRAGEN:
Was kann man gegen irrationale, sozialschädliche Abwehrmechanismen unternehmen? Welche eigentlichen Bedürfnisse und Probleme stecken hinter dem Abwehrverhalten? Wie kann man diese eigentlichen Bedürfnisse und Probleme befriedigen bzw. lösen?

Grenzen, Regeln, Verbote

Krisen bedrohen die bestehende Ordnung und rufen somit als Gegenreaktion das Bedürfnis nach einer Festigung der Ordnung hervor. Diese Festigung geschieht durch Grenzen, Regeln, Verbote, etc. - ob sinnvoller oder irrationaler Art.
FRAGEN:
Was muss unternommen werden, um möglichst sozialverträglich sinnlose Grenzen, Regeln und Verbote zu beseitigen und sinnvolle Grenzen, Regeln und Verbote zu setzen?
Welche Bedürfnisse und Probleme haben Menschen, die mit Grenzen, Regeln und Verboten konfrontiert werden? Wie kann man diese Bedürfnisse und Probleme befriedigen bzw. lösen?

Beständigkeit, Langlebigkeit, Dauerhaftigkeit

In Zeiten der Mittelverknappung (Rohstoffmangel, Kaufkraftschwund, etc.) wächst das Bedürfnis nach Wertbeständigem, nach Langlebigem, nach Dauerhaftigkeit. Dies bedeutet, dass die Nachfrage nach wertbeständigen und langlebigen Produkten steigt. Der Ruf nach Wertarbeit (deutscher Wertarbeit?) wird wieder lauter. Da aber eine Mittelverknappung immer auch mehr oder weniger die Existenzsicherheit bedroht, wird der Wunsch nach Beständigkeit auch auf seelischer Ebene gelebt. Dies bedeutet, dass auch das Bedürfnis nach beständigen, verlässlichen Beziehungen wächst.
FRAGEN:
Wie müssen Produkte beschaffen sein, damit sie wertbeständig sind oder erscheinen? Welche Dinge und welches Verhalten geben den Beziehungspartnern (oder auch Geschäftspartnern) ein Gefühl der Beständigkeit?

Zeit

*Zeit ist Geld*, das merkt man vor allem dann, wenn die finanziellen Mittel knapper werden. Dann wird der Ruf nach Arbeitszeitverlängerung laut und nach Zeitersparnis im Produktionsprozess. Doch alles hat seine Zeit. Wird dies missachtet, treten verstärkt Probleme auf, die auf Zeitmangel zurückzuführen sind. Stress mit all seinen Folgeerscheinungen, Fehler im Produktionsprozessen und alltäglichen Abläufen, Verkümmerung zwischenmenschlicher Kontakte in Familie, Freundeskreis, usw. Zeit wird kostbar, ein Luxusgut.
Mangelnde Zeit für die eigenen persönlichen Belange weckt das Bedürfnis nach Muse, Ruhe, Entspannung, nach Zeitlosigkeit, nach dem eigenen Rhythmus. Wie und wo können diese Bedürfnisse befriedigt werden?
Sofern man seinen Lebensstandard halten möchte, verlangt eine drohende Mittelverknappung nach einer effizienten Nutzung der Zeit. Welche technischen und organisatorischen Mittel helfen mir, sowohl im Produktionsprozess als auch im Privatleben meine Zeit effizient zu nutzen?
Zeit, in all ihren Formen, könnte in den nächsten Jahren an Bedeutung zunehmen.
FRAGEN:
Welche Bedürfnisse im Bezug auf Zeit kann ich befriedigen? Welche Probleme im Bezug auf Zeit kann ich lösen?

Eine Fortsetzung dieser Liste folgt in *Der Zeitgeist der Jahre 2008 bis 2024/ Teil 2*.