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05.2004

Gotthilf Fischer, dem Herrn der singenden Heerscharen, gelang in seiner Heimatstadt Remstal eine für die Menschheit einzigartige und bahnbrechende Erfindung: Die Wunderwaffe gegen den Krieg.

Die mit bis zu mehreren Tausend Singköpfen ausgestattete Superwaffe trägt den Namen Fischer-Chöre und ist fast unbegrenzt nach- und aufrüstbar. Bald sprach mit Fischer über die Wirkungsweise und die Einsatzmöglichkeiten der neuen Wunderwaffe.

Bald:

Herr Fischer, eine Wunderwaffe, die Krieg verhindern soll, das klingt zu schön, um wahr zu sein. Würden Sie unseren Lesern einmal erklären, wie diese Wunderwaffe funktioniert?

Fischer:

Die Waffe wirkt rein auf emotionaler Ebene. Von Psyche zu Psyche sozusagen.

Bald:

Das verstehe ich nicht.

Fischer:

Sehen Sie, das ist doch ganz einfach. Um Krieg zu führen, braucht es Aggression. Und Aggression ist Emotion. Eine Emotion, der Sie mit anderen Emotionen begegnen können.

Bald:

Heißt das, Sie wollen Aggression durch eine andere Emotion neutralisieren?

Fischer:

Neutralisieren oder auch ändern bzw. ersetzen, das ist egal. Hauptsache, die Aggression ist weg.

Bald:

Klingt plausibel. Aber ob das in der Praxis funktioniert?

Fischer:

Das tut es. Und zwar schon seit Jahrtausenden. Um Ihnen das zu veranschaulichen, möchte ich Ihnen zwei Beispiele nennen. Stellen Sie sich vor, Sie sind gut gelaunt und betreten einen Raum, in dem sich zehn schlechtgelaunte Menschen befinden. Wenn Ihre Persönlichkeit nicht stark genug ist, dieser negativen Atmosphäre zu begegnen, werden Sie sich vermutlich Ihre gute Laune verderben lassen. Doch stellen Sie sich nun das Gegenteil vor. Sie sind schlecht gelaunt und möchten es auch bleiben. Da betreten Sie einen Raum, in dem sich zehn gutgelaunte Menschen befinden. Diese Menschen sind dermaßen gut drauf, dass Sie sich von ihrer guten Laune anstecken lassen, obwohl Sie sich innerlich heftig dagegen sträuben. Eisern versuchen Sie, Ihrem Gesicht ein hartes, ernstes Aussehen zu geben, aber vergeblich – Ihre Mundwinkel verweigern den Befehl und wandern nach oben.

Bald:

Ja, das kenne ich. Es ist wie verhext. Man möchte seine bisherige Laune beibehalten, aber wird einfach von der anderen Laune angesteckt. Aber sagen Sie, wie wollen Sie das als Waffe gegen den Krieg einsetzen und was hat das mit Singen zu tun?

Fischer:

Zunächst Frage 2: Die menschliche Singstimme ist das einzige Musikinstrument, das fast jeder bei sich führt und einigermaßen beherrscht. Und Musik, das wissen wir, wirkt unmittelbar aufs Gemüt. Und zu Frage 1: Der Einsatz im großen Stil funktioniert im Prinzip genauso wie der Einsatz im Kleinen. Nur eben organisiert und professioneller.

Bald:

Wie haben sich das unsere Leser vorzustellen?

Fischer:

Nun – nehmen wir einmal an, es herrscht eine politisch gespannte Atmosphäre zwischen zwei Nationen, die kurz vor der Eskalation steht. Nation A erwägt einen Angriff auf Nation B. Im Normalfall wäre dieser Vorgang von Angst und Panik begleitet, vor allem auf der Seite von Nation B. Doch Nation B ist gerüstet. Der Verteidigungsminister hat die Nation in oberste Singbereitschaft versetzt. Alle legen urplötzlich und gleichzeitig die Arbeit nieder und beginnen ein Lied zu singen, das einem das Glück nur so durch die Glieder strömen lässt. Stellen Sie sich vor – eine ganze Nation singt. Und das gleichzeitig im Chor. Wer kann so ein Land angreifen? Niemand! Denn zu einem Krieg gehören immer Gefühle von Gereiztheit und Aggression. Oder waren Sie schon einmal in eine Auseinandersetzung verwickelt, bei der Sie Liebe, Glück und Harmonie durchströmten?

Bald:

Äh … mh … ja ähm … äh … Nein!

Fischer:

Sehen Sie? Ich auch nicht!


Die Gedanken sind frei. Zuschauen, entspannen, nachdenken!
http://www.youtube.com/watch?v=AmjdYNU7QaU